Aber es wird doch die Emission des klimaschädlichen Kohlendioxids reduziert. Rechtfertigt das nicht den Aufwand?

Leider ist das nur zum verschwindend geringem Teil richtig. In der oberen Abbil­dung sind die jährlichen Kohlendioxidemissionen seit dem Jahr 2005 dargestellt, die durch den gesamten Energieverbrauch in Deutschland entstanden sind. Zum Vergleich ist in der unteren Abbildung die installierte Windkraftlei­stung von 2005 bis 2017 gezeigt. Es ist ersichtlich,  dass sich seit 2005 bis 2017 die installierte WKA-Leistung etwa verdreifacht hat. Die Anzahl der WKA ist dabei von 17.400 in 2005 auf 30.500 in 2017 gestiegen.

Jährliche energiebedingte CO2-Emissionen in Deutschland. Für das Jahr 2017 ist nach ersten Schätzungen der CO2-Ausstoß ähnlich wie der vom Jahr 2016 (die genauen Daten liegen noch nicht vor).


Datenquelle: BMWI


Jährlicher Zubau von WKA-Leistung Onshore und Offshore. Im Vergleich zum Jahr 2005 hat sich 2017 die installierte Wind­kraft­leistung etwa verdreifacht. Die Anzahl der WKA ist dabei von 17.371 in 2005 auf 30.456 in 2017 gewachsen.

Datenquelle: Windmonitor



Die Abbildungen machen deutlich, dass der CO2-Ausstoß sich in keiner Weise synchron mit der Zunahme der installierten WKA-Leistung verringert hat. Im Gegenteil, von 2014 bis 2016 ist sogar ein Anstieg der CO2-Emissionen zu ver­zeich­nen. Diese vernichtende Bilanz der Windkraft für die Verringerung des CO2-Ausstoßes muss zudem vor dem Hintergrund des finan­ziellen Aufwands dafür gesehen werden. Immerhin wurden seit 200 etwa 157 Mrd € EEG-Umlage für erneuerbare Energien aufgewendet, die der Verbraucher zu zahlen hat!

> Trotz der hohen Subventionierung durch die EEG-Umlage liefert Windkraft
   im Rahmen des Gesamtenergieverbrauchs nur einen  verschwindend geringen
   Beitrag zur CO2-Verringerung.

Eine genauere Analyse zeigt übrigens, dass der CO2-Aus­stoß etwa dem Verlauf des gesamten Primärenergieverbrauchs folgt, was die jährlichen Schwan­kungen erklärt. So ist z.B. die deutliche Abnahme des CO2-Ausstoßes im Jahr 2009 auf die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirt­schaft zurückzuführen, die eine entsprechende Abnahme des Verbrauchs von Primärenergien nach sich zog.

Eine Ursache für die schlechte Bilanz der Windkraft für die Verringerung des CO2-Ausstoßes ist, dass für den Kohlendioxidausstoß der gesamte Energieverbrauch (Wärme, Verkehr, Elektrizität) maßgebend ist. Der in Abbildung dargestellte deut­schland­weite Primär­energie­verbrauch im Jahr 2016 macht dies deutlich.




Deut­schlandweiter Primär­energie­verbrauch im Jahr 2018 von 3.604 TWh aufgegliedert nach Ener­gieträgern. Ca. 80% der Ener­gie­­träger sind CO2-relevant und verursachen einen CO2-Ausstoß von ca. 720 Mt (vorläufige Schätzung für 2018). Der Anteil der Windkraft beträgt nur ca. 3,1%.






Datenquelle: AG Energiebilanzen



Der Energieverbrauch verteilte sich 2017 sich auf die Bereiche

    Wärme/Kälte (ohne Strom):  49,6%
    Verkehr (ohne Strom):            29,6%
    Strom:                                        20,8%
(Quelle: AGEE, Stand 7/2018)

Es ist ersichtlich:
  • Im Jahre 2018 haben die in Deutschland errichteten 30518 WKA nur 3,1 % zum gesamten Primärenergieverbrauch beigetragen. Der gesamte CO2-Ausstoß unserer Volkswirtschaft beträgt 2,1 % der CO2-Weltproduktion (Tendenz: sinkend, Haupterzeuger sind China, USA und Indien). Die deutschen WKAs können also selbst unter optimalen Bedingungen nur 3,1 % x 2,1 % = 0,065 % des weltweiten CO2 der Atmosphäre einsparen. Selbst dieser winzige Anteil wird über den CO2-Emissionshandel an andere EU-Staaten "verkauft" und dort freigesetzt. Die ernüchternde Wahrheit: WKAs in Deutschland helfen nicht bei der Klima­rettung
  • Auch bei einem weiteren Zubau von WKA bleibt ihr Beitrag im einstelligen Prozentbereich, es werden nur die Probleme durch die fluktuierende Wind­energie verstärkt!
  • Mit 79% haben Wärme/Kälte-Produktion und Verkehr den größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch und damit auch die meisten Einsparmöglichkeiten.
  • Eine erfolgreiche Reduzierung des deutschlandweiten CO2-Ausstoß ist daher nur unter Einbeziehung des Gesamtenergieverbrauchs insbesondere auch der Wärme/Kälte-Produktion und des Verkehrs möglich.

Eine weitere Ursache ist mehr technischer Natur, wird aber durch die extremen,  nicht regelbaren Schwankungen der elektrischen WKA-Einspeiseleistung verur­sacht. Um die großen Schwankungen bei der Einspeisung von Wind- und Sonnen­energie nahezu zeitgleich ausgleichen zu können, müssen die zur Puffe­rung erfor­derlichen Kohlekraftwerke ständig auf Betriebstemperatur gehalten werden. Das wird dadurch erreicht, dass sie im Teillastbereich mitlaufen, egal, ob der dabei produ­zierte Strom überhaupt gebraucht wird (das ist z. T. die Ursache für die beobachtete Stromüberproduktion).
Moderne Kohlekraftwerke der 800 bis 900 MW-Klasse haben heute Nettowir­kungs­­grade im Volllastbetrieb von bis zu 46%. Im Teillastbetrieb können die Wir­kungsgrade unter 30 % absinken, was zu entsprechend höheren CO2-Emis­sionen pro kWh erzeugter elektrischer Energie führt als im Vollastbetrieb. Flexib­ler lassen sich Gaskraftwerke betreiben, deren Betrieb aber durch die Struk­tur der Subven­tionen unrentabel geworden ist. Beide Aspekte führen dazu, dass die CO2-Vermei­dung durch WKA wesentlich geringer ist, als man sie aufgrund ihrer mitt­leren Ein­spei­se­leistung erwarten würde.


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